Seilsägen - die Profis für schwer zugängliche Stellen
Seit dem 19. Jahrhundert verwendet die Menschheit sogenannte Seilsägen. Sie werden vor allem zum Trennen großer oder schwerer Werkstücke verwendet, um deren Transport zu vereinfachen. Prominente Beispiele sind steinverarbeitende Betriebe, die Seilsägen nutzen, große Steinbrocken in handlichere Stücke zu trennen. Dabei wird das Seil mithilfe eines Motors angetrieben und über Umlenkrollen so geführt, dass der Schnitt durchgeführt werden kann. Dazu werden auf einem Seil in einem bestimmten Abstand Schneidelemente (meist aus Diamant) eingebracht. Mithilfe von Abstandshaltern wird sichergestellt, dass sich die Schneidelemente während des Betriebs nicht wie bei einer Perlenkette aneinanderreihen. Dies würde dazu führen, dass das Werkzeug schlechter schneiden könnte. Abstandshalter sind dabei größtenteils Stahlfedern oder Kunststoffhülsen, die jeweils Vor- und Nachteile bergen.
In der Steinindustrie werden sie neben dem Auftrennen großer Felsbrocken auch dazu verwendet, feinere Schnitte durchzuführen. So entstehen beispielsweise Marmorfliesen für das heimische Badezimmer. Aber auch deutlich filigrane Arbeiten sind basierend auf dem Arbeitsprinzip der Säge möglich: Sogenannte Drahtsägen werden in der Halbleiterindustrie dafür verwendet, um hauchdünne (deutlich weniger als einen Millimeter) Wafer herzustellen. Diese dienen als Grundlage für Mikrochips, die wir alle täglich verwenden. Auch "auf dem Bau" finden Seilsägen ihre Anwendungen. Bei Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten sind sie notwendige Werkzeuge, um Wände in vorgesehener Art und Weise aufzutrennen. Dies dient zum Beispiel dazu, neue Leitungen zu verlegen oder ältere auszutauschen. Sofern die Statik es zulässt, lassen sich damit Durchbrüche schaffen - mit einer deutlich verbesserten Genauigkeit gegenüber dem Vorschlaghammer. Der Einsatz kann aber auch sicherheitstechnisch relevant sein. So lassen sich Trennschichten einbringen, die das Aufsteigen von Kapillarwasser verhindern.
Eine zugänglichere Art und Weise, eine Säge zu verwenden, ist sicherlich diese Art für Holzwerkstoffe. Anstatt von Schneidwerkzeugen aus Diamant und Abstandshaltern aus Stahl oder Kunststoff werden hier Seile ähnlich der Kette einer Kettensäge verwendet. Der Abstand der Schneidwerkzeuge bestimmt sich durch den Abstand der Kettenglieder. Sie stellen eine günstige Alternative zu elektrisch angetriebenen Astsägen dar. Denn zumeist werden sie genau dafür verwendet: Zum Absägen von Ästen, die schwer zugänglich sind. Durch eine meist dem Lieferumfang beiliegende Schnurverlängerung muss das Seil nur einmal über den Ast geworfen werden. So ist das Absägen des Astes ganz ohne Leiter möglich.
Wie eingangs erwähnt, sind Seilsägen hauptsächlich dort in Gebrauch, wo man nur schwer hinkommt. Dazu zählt im Übrigen auch der Meeresgrund. Um versunkene Schiffe oder auch U-Boote zu bergen, kann es notwendig sein, diese in mehrere Teile aufzutrennen. Dies verringert das in einem Mal aufsteigende Gewicht. Und damit sinken auch die Anforderungen an einen Kran oder an ein Bergungsluftkissen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Säge aus vielen Industrien und Haushalten kaum noch wegzudenken ist.
Wenn Sie mehr zum Thema Seilsägen erfahren möchten, können Sie Seiten wie z. B. von Dipl.-Ing. Manfred Findeis Betonbohrservice GmbH besuchen.